«Liebe Frau Casaulta» – so beginnt der Briefeschreiber, im Hühnerstall sitzend, in diesem traumwandlerischen Text von Ursina Trautmann, in dem Schildkröten von Oktaven träumen und Hunde gute Gründe vorbringen. Ein Liebesbrief der anderen Art.
Pseudonyme haben viele Funktionen: Sie können Schutz, Tarnung, Maske, Spiel, Spleen, Laune oder Eskapade sein. Die Journalistin Sophie Emilie Beha geht dem Phänomen in der Musik- und Kulturindustrie auf die Spur.
Das DAVOS FESTIVAL bringt 2022 Francis Poulencs Monooper «La voix humaine», in der eine verzweifelte Protagonistin am Telefon ein letztes Mal mit ihrem ehemaligen Geliebten spricht, zur Aufführung. Musikwissenschafterin Corinne Holtz über ein Werk, in dem die Musik den Text und Dialog der Gesprächspartner vorwegnimmt.
Märchen sind erstaunlich und wunderbar und werden durch alle Kulturen und Zeiten hindurch geliebt. Die Philologin Christina Rietz schlägt den Bogen vom Nibelungenlied zu Rotkäppchen und findet ganz unerwartete Topoi, welche in den Grimm’schen Märchen verhandelt werden.
For English readers: Lying is hardwired into the human condition. Music historian Chris Walton follows the traces of lies and deeper truths in music and in art, with a special focus on Baroque.
Und? Heute schon gelogen? Wer jetzt verneint, lügt sicher. Andrea Haefely über das Schmiermittel Lüge, ohne das unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde.
Wie viel Ehrlichkeit verträgt die Welt? Ist jede Lüge eine Unaufrichtigkeit? Betrachtungen über Wahr und Falsch von Jan Skudlarek.
For English readers: Thomas May on this year's festival theme «Flunkern» – ‘fibbing’ in English – and the correlation between art and lying.
Der Grat zwischen Anerkennung und Aneignung ist schmal: Hannah Schmidt über Zitate und Plagiate in der Musik, kulturelle Aneignung und die Ungerechtigkeiten, die damit einhergehen.
Die bekannte Schweizer Krimiautorin Silvia Götschi lässt in einer exklusiven Gruselgeschichte ihre Protagonistin auf den nächtlichen Davoser Strassen wandeln.