Ein besonderes Jahr
Matthias von Orelli, Stiftungsratspräsident seit 2011

Was ist deine schönste Erinnerung an das Davos Festival?
Mit meinen Eltern war ich bereits an der ersten Festivalausgabe dabei, dies hat meine Liebe zur Musik nachhaltig geprägt, und ich kam das erste Mal mit zeitgenössischer Musik (ein Composer in Residence war damals Rolf Urs Ringger) in Berührung.

Welche besondere Herausforderung hast du während deines Präsidiums erlebt?
Die nachhaltige Finanzierung eines Festivals, das nicht den Mainstream bedient, ist eine nicht ganz einfache Aufgabe. Da das Produkt derart gut und zukunftsweisend ist, kann man aber auch immer wieder Menschen und Institutionen dafür begeistern.

Wie siehst du die Zukunft des Davos Festivals und welche Entwicklungen würdest du dir wünschen?
Das Davos Festival ist seiner Mission seit vierzig Jahren treu geblieben: Es erfindet sich jährlich zwar immer wieder neu, doch der Fokus liegt immer bei den jungen Musiker*innen, für welche diese Auftritte entscheidend sind, ob und wie sie Karriere machen. Die Begegnungen mit den jungen Musiker*innen bestärken mich im Glauben, dass unsere Gesellschaft eine positive Zukunft hat. Junge Menschen unterschiedlichster Herkunft musizieren, diskutieren, lachen miteinander. Dabei geht es ihnen nicht nur um die Kunst, sondern eben auch um die Gesellschaft und deren Gestaltung. Manchmal denke ich, dass man diesen jungen Menschen mehr politische Macht geben müsste, vielleicht wäre unsere Welt dann etwas friedlicher … das Davos Festival ist daher unverzichtbar.

Gab es einen besonderen Moment oder eine Begegnung beim Festival, die dich nachhaltig geprägt hat?
Ich habe im Stiftungsrat meine Frau Monika kennengelernt – das hat uns sozusagen zusammengebracht und hat daher auch für unsere persönliche Geschichte eine ganz besondere Bedeutung.