Von Salonmusik bis Spätromantik
Paul Juon war der Sohn Schweizer Eltern, die nach Moskau ausgewandert waren. Er verstand sich meisterhaft darauf, Musik unterschiedlicher Stilarten zu verbinden. Die Suite für Klaviertrio, komponiert im Jahr 1932 und ist Juons letztes Werk für Klaviertrio. Sie besteht aus einer lockeren Sammlung von fünf Sätzen mittlerer Länge. Kritiker haben sie als Hommage an die kosmopolitische Atmosphäre Berlins beschrieben, wo Juon in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren lebte. In dem Werk lassen sich Anklänge an die Berliner Theaterszene, an die aufkommende Welt des Jazz sowie Anspielungen auf russische und skandinavische Themen hören – beides Bevölkerungsgruppen, die damals in großer Zahl in Berlin lebten und zur internationalen Atmosphäre der Stadt beitrugen. Das Basler Trio Zeitgeist verbindet in seinem Neujahrskonzert die Suite von Juon mit Werken von Fauré und Schostakowitsch.
Von früh bis spät
Schostakowitsch schrieb sein Klaviertrio in einem Satz bereits als 17-jähriger und war damit seiner Zeit weit voraus. Man hört darin bereits die vielen Elemente, die seine späteren Arbeiten kennzeichnen: Das beginnende Klagemotiv, ein motorisches erstes Thema und ein lyrisches zweites. Es ist das erste Kammermusikwerk Schostakowitschs. Er widmete es seiner neuen Freundin Tanja, die seine erste große Liebe war und die für Jahrzehnte eine seiner treuesten und wichtigsten Ratgeberinnen werden sollte.
Gabriel Fauré hingegen schrieb sein Trio in d-Moll op. 120 in seinem letzten Lebensjahr und demonstriert damit seine späte Meisterschaft. Das Neujahrskonzert verbindet somit Frühwerk mit Spätwerk und spannt den Bogen vom Lebensanfang bis zum Lebensende.
Paul Juon (1872–1940)
Suite für Klaviertrio in C-Dur, op. 89
1. Moderato
2. Giocoso
3. Andantino
4. Allegretto
5. Allegro giusto
Gabriel Fauré (1845–1924)
Klaviertrio in d-Moll, op. 120
1. Allegro ma non troppo
2. Andantino
3. Allegro vivo
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
Klaviertrio Nr. 1 in c-Moll, op. 8
Dauer ca. 75 Minuten. Programmänderungen vorbehalten.