Klassisch
verträumt
emotional
Werd’ ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Johann Wolfgang von Goethe
Den Moment auskosten. Das Lieblingsstück in Dauerschleife immer und immer wieder anhören. Das Glücksgefühl festhalten wollen. Doch zugleich heisst es: Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist. Wann ist dieser Moment erreicht?
Musik ist dann am ergreifendsten, wenn ihre Gefühlstiefe mit bittersüsser Melancholie unterfüttert ist. Dieser Satz passt bestens zum Komponisten Sergej Rachmaninoff. Er war berühmt-berüchtigt dafür, nie zu lächeln, geschweige denn zu lachen. Melancholie galt als sein hervorstechendes Charaktermerkmal. Man kann den Titel seines Trio élégiaque auch als Selbstbekenntnis verstehen. Der Komponist dieser hochexpressiven Musik war gerade mal achtzehn Jahre alt, hatte das Klavierexamen am Petersburger Konservatorium glanzvoll bestanden und versetzte alle anderen mit seinem Talent in grosse Ehrfurcht.
So kochen in diesem Konzertprogramm die Emotionen hoch. Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt schluchzend hofft man, dass der Moment niemals vergeht.
Sergei Rachmaninow (1873–1943)
Trio éléagique Nr. 1 in g-Moll (1892)
Bohuslav Martinů (1890–1959)
Quartett für Oboe, Violine, Violoncello und Klavier, H 315 (1947)
Moderato poco Allegro
Adagio – Andante poco moderato – Poco Allegro
Johannes Brahms (1833–1897)
Sonate für Klavier und Violine in A-Dur, op. 100 (1886)
I. Allegro amabile
II. Andante tranquillo – Vivace
III. Allegretto grazioso, quasi andante
Graciane Finzi (*1945)
Impression Tango (2005)
Florence Price (1887–1953)
Adoration (1951)