Beethoven
Klassisch
Gespräch mit dem Komponisten
Wie schnell oder langsam ist eigentlich das oft zitierte Schneckentempo? Die bekannte Weinbergschnecke legt nach Angaben von Forschenden pro Minute 7,2 Zentimeter zurück. Bei manchen Nachtschneckenarten wurden schon bis zu 11 Zentimeter pro Minute gemessen.
Der Wunsch nach Langsamkeit ist nicht neu. So notierte Walter Benjamin: «Um 1840 gehörte es vorübergehend zum guten Ton, Schildkröten in den Passagen spazieren zu führen.» Die aufgezwungene Entschleunigung eines Konzertes fordert uns manchmal heraus. Siebzig Minuten stillsitzen und den Geist wachhalten. Zum Glück ist August Klughardts Holzbläserquintett so abwechslungsreich, dass die Zeit wie im Fluge vergeht und die Langeweile keine Chance hat.
Auch der junge Schaffhauser Komponist Lukas Stamm denkt in seiner Auftragskomposition über die Zeit und über Davos als «Refugium» nach, das zur gleichen Zeit Rückzugsort, Zufluchtsort und Fluchtpunkt ist. Dazu werden Texte von Erika Mann gelesen, die die Thematik rund um die Zeit und den Rückzug aufnehmen.
Ludwig von Beethoven (1770–1827)
Sonate für Klavier und Violoncello in C-Dur, op. 102,1 (1815)
Andante – Allegro vivace
Adagio – Allegro vivace
Lukas Stamm (*1994)
Uraufführung
August Klughart (1847–1902)
Quintett in C-Dur, op. 79 (1898)
Allegro ma non troppo
Allegro vivace
Andante grazioso
Adagio – Allegro molto vivace